Tessin, Regen in Strömen, was tun? Wir haben uns für eine Bergfahrt entschieden. In der Standseilbahn waren wir die einzigen Passagiere. Der Zugbegleiter las die Zeitung. Was macht er wohl wenn er die Zeitungen gelesen hat? Liest er ein Buch? Fragen die uns beschäftigten.. Wir suchten das Gespräch. Er erzählte uns, dass er diese Arbeit seit 28 Jahren macht und vor hat dies noch 14 weitere Jahre zu tun. Unsere Gedanken gingen weiter hin und her, ist das nicht langweilig? was denkt der Mann wohl wenn er Wartezeiten hat oder keine Leute wie heute? was würden wir tun? Als ob er Gedanken lesen konnte zog er langsam und geheimnisvoll einen Zettel mit folgenden Wort "SATRINSPIRATION" aus der Tasche, mit einem zurückhaltenden, vielsagenden lächeln und ohne Worte überreichte er uns diesen. Einen Moment lang war es still, wir konnten uns nicht vorstellen was das bedeuten sollte. Da löste er das Rätsel auf:  Gitarre spiele er auch noch, einfach für sich zu hause in seinem Zimmer und mache daraus Musikvideos, es gäbe auf youtube unter diesem Namen kleine Einblicke in sein Leben.

Die Tomatenzeit ist wieder angebrochen. Ich habs mit den Tomaten fast wie mit den Erdbeeren. Wenn sie sich jetzt auf den Marktständen präsentieren, weiss ich, dass noch nicht alle das halten was sie versprechen - und wenn ichs nicht ausprobieren würde, würde ich immer denken "vielleicht sind sie doch schon richtig tomatig" und das sind sie eben erst im August.. Jedenfalls im Tessin essen wir schon im Juni viel Tomatensalat und die feine toskanische Tomatensuppe in der Osteria Nostrana in Ascona.
Ich hab sie auch schon selber gekocht. Ist ganz einfach: Sehr aromatische Tomaten mixen, 15 Minuten köcheln, Salz, Olivenöl, Basilikum, ev. etwas Pfeffer, fertig. Ein getostetes dunkles Brot dazu, perfekt.
Und - Podoro-Technik ist eine coole Zeitmanagement-Technik die auch den Pausen und der Entspannung Rechnung trägt.

Diese Katze lebt in einem wilden Park in der nähe von Ascona. Es wird jeden Tag für sie gekocht - Linsen, Polenta - echte Tessinerkost. 

Seit Jahren haben wir auf Spaziergängen ihr verstecktes Bretter-Häuschen besucht und haben immer festgestellt - die Katze ist noch da, ein Kistchen und ein Teller haben jedenfalls den Anschein gemacht, dass da jemand rege ein und aus geht. Manchmal haben wir eine kleine Spende hingelegt und immer haben wir sinniert, wer wohl dieser Katze zu essen bringe. Eine alleinstehende Person? vielleicht eine Frau oder doch ein Mann? wahrscheinlich schon älter, bestimmt einheimisch, wegen der Polenta..

Diesen Sommer haben wir sie zufällig angetroffen - die Frau und die Katze. Die Frau, eine Tessinerin hat uns erzählt, dass sie jeden Tag vorbei komme und die Katze an ihren Menüs teilhaben lasse. 
Das war echt emotional!